Party: Pretty Mery K

Party: Pretty Mery K

Nach ihrem Debutalbum „Oh“ (2012) und mehr als 150 Konzerten in Deutschland und der Schweiz legen die vier Berliner Musiker nun ein neues Album vor. Und so heißt die Platte auch „Rowboat“, weil sie alle gemeinsam ihrer musikalischen Vision entgegenrudern.
Für die Aufnahmen zogen sich die vier in eine Künstlerkommune im Erzgebirge zurück. Für den letzten Schliff sorgte der Amerikaner Adam Samuels, der schon für Künstler wie Sophie Hunger oder Warpaint am Mischpult saß. Die Produktion finanzierte die Band über eine Crowdfunding-Kampagne im Internet. Einen Weg, den viele Künstler wählen, um sich von den Vorgaben der Musikindustrie zu lösen und sich stattdessen lieber auf den eigenen Geschmack zu verlassen. Dass dies einer Platte durchaus zugutekommen kann, stellen pretty mery k mit „Rowboat“ einmal mehr unter Beweis.

Deutlich energetischer klingen die Songs im Vergleich zum Vorgängeralbum, eine Energie, die sich nicht zuletzt aus ihrer Tour-Erfahrung speist. Bewegten sie sich stilistisch schon immer zwischen gitarrenorientiertem Indie und Folk Pop, kommen nun verstärkt auch Synthesizer zum Einsatz. Neue Klänge, die sich dezent mit der melancholischen und bisweilen düsteren Grundstimmung der Songs verbinden. Diese neuen Farben verbinden sich hervorragend mit der oft melancholischen, teilweise düsteren Grundstimmung der Songs und dem warmen, emotionalen Klang der Stimme von Sängerin Meryem Kilic. "In the dust of a picture frame, you're always gonna stay the same" heißt es etwa im Titel 'Hide and Seek', der von verblassenden Kindheitserinnerungen handelt. So treibt das Ruderboot durch dichten Nebel und kämpft sich durch unruhige Gewässer - „and I’m gliding ‚’cross the sea, as the mist rolls over me“. Eine Bootstour mit überraschenden Wendungen und offenem Ausgang.

Eingeladen: Dirk Haefner, Mari Atari, Rocko Oberhausen