Party: Konzerthausorchester Berlin, Michael Gielen
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mit Antje Weithaas
Großer Saal
Konzerthausorchester Berlin
Michael Gielen (Leitung)
Antje Weithaas (Violine)
Alban Berg
Konzert für Violine und Orchester ("Dem Andenken eines Engels")
Anton Bruckner
Sinfonie Nr. 9 d-Moll
„Dem Andenken eines Engels“ – der Beiname von Alban Bergs Violinkonzert hat einen traurigen Hintergrund: Manon Gropius, die Tochter von Alma Werfel und Walter Gropius, starb am 22. April 1935 im Alter von nur 18 Jahren an den Folgen einer Polio-Erkrankung. Für die kinderlos gebliebenen Alban und Helene Berg war sie wie ein eigenes Kind, dementsprechend groß war die Trauer. Sie führte dazu, dass Alban Berg einen Kompositions-Auftrag des Geigers Louis Krasner in Angriff nahm, den er nach dessen Erteilung einige Monate zuvor erst einmal beiseitegelegt hatte. Er widmete seine Arbeit der verstorbenen Manon und komponierte in kürzester Zeit ein intensives Werk, das zwar den Regeln des Zwölfton-Satzes folgt, aber dennoch sehr emotional und zugänglich ist.
Die Geigerin Antje Weithaas, die sich als Künstlerin immer in den Dienst eines Werkes stellt und auf effektvolle Virtuositäten zugunsten des musikalischen Inhalts verzichtet, interpretiert das Konzert entsprechend eindrücklich. Alban Berg starb übrigens nur wenige Monate nach Vollendung des Violinkonzerts. Es wurde daher oft auch als visionäres Requiem für Berg selbst begriffen. Die 9. Sinfonie von Bruckner, die Michael Gielen, Ehrengastdirigent des Konzerthausorchesters, danach dirigiert, ist ebenfalls das letzte Werk des österreichischen Komponisten – er schaffte es im Gegensatz zu Alban Berg nicht mehr, sie zu beenden.
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