Party: FEHLFARBEN - ÜBER ... MENSCHEN Tour 2015
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Fehlfarben
[Postpunk, New Wave | Düsseldorf]
Alles in bester Ordnung. FEHLFARBEN sind stur. 13 unaufgeregte, 2015 aus der Zeit gefallene, immer noch fast penibel unpathetische Tunes. Neu beziehungsweise ein bisserl geändert ist, dass Peter Heins Stimme etwas tiefer geworden ist. Und zart und mit vorsichtigem Händchen betrieben, gibt es eine Handvoll musikalische Erweiterungen festzustellen: "Untergang" und "Sturmwarnung" sind knarzig-dubby, insbesondere Letzteres ist rätselhafte Musik. "Urban" ist ambitioniert, weil irgendwie Reggae, dazu noch mit einem Mini-Augustus-Pablo-Solo, geht aber wegen des umso wütenderen Heins obendrauf erst recht klar. "Rein Raus" ist ein gutes Beispiel dafür, wie die FEHLFARBEN musikalisch ticken: Disco-no-Disco, Slowfox-Pogo mit einem Schwerpunkt auf Platzangst. Und dann noch "Komitee", angebratener No-Wave-Funk, der perfekt zu den Krawallen der Expo-Eröffnung in Mailand, der Einweihung des EZB-Neubaus in Frankfurt o.ä. gepasst hätte. Gen Ende Waschzettel noch eine kleine Auswahl der besten Punchlines (Stand jetzt): "Nackt in der Zukunft, die keine war", "Die Zukunft liegt beim Komitee, das Klick für Klick sagt, was nicht geht", "An jeder freien Stelle prangt ein Logo des jüngsten Gerichts", "Wenn die Welt nicht so wäre, wie sie wär’, hätten alle ein Leben oder mehr", "Bist du noch gender oder schon gerendert?", "Ich brech’ doch keinen Streit vom Zaun mit Generationen, die sich eh nichts trau’n." Ach ja, und: "DAS RUNDE AM RAD, DA WEISS MAN NICHT, WAS ES TUT. WIR LASSEN MAL LIEBER ALLES SO WIE ES WAR, QUADRATISCH, DA BESTEHT KEINE GEFAHR." In diesem Sinne.
Die Wilde Jagd
[Electronica, Synthie-Pop, Krautrock | Berlin / Düsseldorf]
Jedes Jahr aufs Neue fliegt in den winterlichen Rauhnächten DIE WILDE JAGD übers Land: lärmende, polternde, johlende berittene Jäger aus dem Reich der Toten, denen sich der Mensch besser nicht in den Weg stellt. So lautet eine uralte germanische Sage, die in weiten Teilen Europas in Abwandlungen bekannt ist und deren Namen sich Ralf Beck und Sebastian Lee Philipp passenderweise für ihr gemeinsames Projekt gewählt haben. Die beiden trafen sich 2006 zum ersten Mal in Düsseldorfs "Salon des Amateurs", einem Treffpunkt etablierter und junger experimentierfreudiger Musiker und Künstler, der als „Deutschlands Postpunk-Hacienda“ gilt. Düsseldorf scheint nicht zufällig die Gründungsstadt des Duos zu sein: In ihrer Musik klingen diverse lokale Referenzen an, angefangen bei "Kraftwerk" und "NEU!" über "DAF", "Liaisons Dangereuses", "Pyrolator", den "Krupps" bis hin zu "Propaganda". Seit diesem ersten Zusammentreffen finden sich Beck und Philipp immer wieder in der Zeit der Rauhnächte (zwischen Weihnachten und Dreikönigstag) zusammen und nutzen Becks umfangreiches Studio. Mit den dort angesammelten analogen Keyboards und Aufnahmegerätschaften sowie unter Einsatz diverser Schlaginstrumente kreieren sie ihre „Jagdmusik“: die klingt mitunter beunruhigend, nach Sumpf, nach finsterem Wald, nach mystischen Gestalten, aber mitunter auch drängend, nach strahlendem Laser, nach hypnotischem Tanz. Erschaffen wird diese Klangwelt von repetitiven Gitarrenloops, elektronischer Percussion, Schlagzeug und Synthesizern. Rumpelnde Tomtoms und mittelalterlich anmutende Flötentöne leiten die Jagd ein. Mal wispernde, mal rezitierende Stimmen beschwören die Geister des Waldes, Synthesizertöne, Melodien und Geräusche irrlichtern umher, werden wieder eingefangen, strukturiert und geerdet von klaren Beats und treibenden Bässen.
Konzertlocation: HANSA 39
Einlass: 20:00 Uhr | Beginn: 21:00 Uhr
VVK: 19 Euro zzgl. Gebühr | AK: 23 Euro
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