Party: Plants and Animals & Valdimar
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Immer wieder kommen Bands an den Punkt, an dem das unentwegt auf Tour sein und eine Platte nach der anderen raushauen, so keinen Sinn mehr macht. Die Kanadier Plants and Animals befanden sich nach ihrem dritten Album mit dem symbolischen Titel „The End Of That“ in dieser Situation. Doch anstatt sich aufzulösen, sind Plants and Animals über die Bücher gegangen, haben für drei Jahre den Stecker gezogen und das Familienleben genossen. Die Instrumente hat das Trio jedoch nie ganz an den Nagel gehängt, sondern man hat sich von Zeit zu Zeit im Studio zusammengefunden und gejammt. Zurück sind die Kanadier nun mit einem Album, das wie ein Befreiungsschlag wirkt: spielerische Experimentierlust, verblüffende Kreativität und stilistische Sicherheit kommen auf „Waltzed in from the Rumbling“ auf wundersame Weise zusammen. Chamber-Pop trifft auf Indie-Rock sowie Folk und der Opener «We were one» könnte auch aus der Feder von Radiohead stammen. Der Unterschied liegt im Detail, in dem Gefühl „nichts muss“ und ein Kühlschrank kann auch eine Pauke sein. Folk-Freestyle – schön und berauschend.
Island ist immer wieder für eine Überraschung gut: Sei es im Fussball, in der Politik und sowieso in Sachen Musik. Valdimar aus Reykjavík ernteten mit ihren drei Alben in der Heimat und darüber hinaus Erfolge. Ihr Elektro-Indie-Mix mit einem Schuss Postrock klingt nach Experiment im Popformat und strahlt einen ganz eigenen Zauber aus.